Die 1059. Sitzung des Bundesrats am 21. November wird mit der Antrittsrede des neuen Bundesratspräsidenten, unseres Präsidenten des Senats, Bürgermeister Dr. Bovenschulte, eröffnet. Vor dem Hintergrund des Mottos „VIELE STÄRKEN – EIN LAND“ wird er die Aufgaben, Ziele und Leitlinien der Bremer Bundesratspräsidentschaft skizzieren.
Auf der – wieder einmal umfangreichen – Tagesordnung des Plenums stehen unter anderem Beratungen zur Einführung der „Aktivrente“, zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes sowie zu Anpassungen im Rahmen der Krankenhausreform.
Ein Schwerpunkt der Sitzung liegt auf europapolitischen Themen: So werden unter anderem die Vorschläge der EU-Kommission zum mehrjährigen Finanzrahmen 2028–2034 beraten.
Mehr Informationen zur Tagesordnung:
1059. Bundesrat - Tagesordnungspunkte
Livestream der Plenarsitzung:
Livestream Bundesrat
Für die Freie Hansestadt Bremen nehmen der Präsident des Senats, Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Finanzsenator Björn Fecker sowie die Bevollmächtigte beim Bund und für Europa, Staatsrätin Nancy Böhning, teil.
Zu Beginn der Sitzung wird Bürgermeister Bovenschulte seine Antrittsrede als neuer Bundesratspräsident halten (TOP 1). Vor dem Hintergrund des Bremer Mottos "VIELE STÄRKEN - EIN LAND" wird er die Aufgaben, Ziele und Leitlinien seiner Bundesratspräsidentschaft skizzieren. Die Freie Hansestadt Bremen hat seit dem 1. November 2025 für ein Jahr den Vorsitz des Verfassungsorgans inne. Die Rede kann ab 9.30 im Livestream auf bundesrat.de verfolgt werden. Am Rande der Plenarsitzung wird es noch ein besonderes Ereignis geben: Um 10.30 Uhr wird Bürgermeister Bovenschulte als Bundesratspräsident den "Bremer Weihnachtsbaum" illuminieren – eine feste Tradition im Rahmen einer Bundesratspräsidentschaft. Es handelt sich um eine 9,50 m hohe Nordmanntanne (etwa zwei Tonnen schwer und mindestens 25 Jahre alt), die bereits am 13. November 2025 von den Einsatzkräften des THW Bremen nach Berlin gebracht wurde. An der Illumination werden neben Staatsrätin Böhning unter anderem auch Michael Matrian (Referatsleiter Einsatz in der THW Landesverbandsdienststelle Bremen, Niedersachsen) und Sven Lukaszewicz (stellvertretender Ortsbeauftragter des THW-Ortsverbands Bremen Mitte) teilnehmen.
Rund 90 Punkte stehen auf der Tagesordnung. Aus Bremer Sicht besonders hervorzuheben sind:
Initiative für mehr Jugendschutz bei Online-Spielen (TOP 16)
Bremen wird einem Entschließungsantrag der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Saarland beitreten, in dem eine strengere Regelung von sogenannten "Lootboxen" in Online-Spielen im Sinne des Jugendschutzes gefordert wird. "Lootboxen" sind virtuelle Gegenstände, die in Smartphone- oder Computerspielen als Überraschung gekauft werden können, um neue Items oder Fähigkeiten freizuschalten. Der Kauf erfolgt in der Regel mit einer spielinternen Währung, die zuvor mit echtem Geld erworben werden muss. Bremen sieht den Erwerb von "Lootboxen" als suchtfördernd an, zudem kann es zu hohen Ausgaben führen. In dem Antrag werden mehrere Maßnahmen vorgeschlagen, um den Jugend- und Gesundheitsschutz zu stärken. So soll die Bundesregierung etwa prüfen, ob "Lootboxen" aufgrund ihrer ähnlichen Risiken mit Glücksspiel gleichgesetzt und stärker reguliert werden können.
Aufnahme von Recht auf unabhängigen anwaltlichen Beistand ins Grundgesetz (TOP 20)
Bremen und Rheinland-Pfalz stellen einen Entschließungsantrag vor, in dem die Aufnahme des Rechts auf einen unabhängigen anwaltlichen Beistand in das Grundgesetz gefordert wird. Momentan ist das Recht in der Bundesrechtsanwaltsordnung festgeschrieben, einem einfachen Gesetz, das mit einfacher Mehrheit geändert werden könne. Jedoch halten es die antragsstellenden Länder für fundamental, dieses Recht im Grundgesetz zu verbriefen, das nur durch eine Zweidrittelmehrheit geändert werden kann. Auch die Beratungshilfe nach Bundesrecht und vergleichbare Länderleistungen sollten dabei berücksichtigt werden, um Mittellose und Personen mit geringem Einkommen zu schützen.
Stärkung des Mieterschutzes (TOP 82)
Bremen und Hamburg bringen erneut ihren Gesetzentwurf zur Stärkung des Mieterschutzes bei der Vermietung von möbliertem Wohnraum und bei Kurzzeitvermietungen ein. Bereits in der Plenarsitzung am 16. Juni 2023 hat der Bundesrat beschlossen, einen Gesetzentwurf in den Deutschen Bundestag einzubringen, der bisherige Lücken der Mietpreisbremse zu schließen sucht und damit Mieterinnen und Mietern wirksamer vor nicht sachgemäßen Mieten bei Kurzzeitverträgen und bei möbliertem Wohnraum zu schützen. Wegen des Grundsatzes der Diskontinuität wird der Gesetzesantrag erneut vorgelegt und steht zur sofortigen Sachentscheidung zur Abstimmung.
Absicherung des Bundesprogrammes "Demokratie leben!" (TOP 84)
Bremen wird einem Entschließungsantrag aus Mecklenburg-Vorpommern beitreten, in dem gefordert wird, das Bundesprogramm "Demokratie leben!" zu stärken und finanziell abzusichern. Das Programm ist essenziell für die Demokratiestärkung und Extremismusprävention in den Ländern. Die Bundesregierung wird daher unter anderem gebeten, eine künftige finanzielle Absicherung des Bundesprogrammes "Demokratie leben!" auch nach 2026 bis zum Ende der Laufzeit 2032 mindestens in der bisherigen Höhe zu gewährleisten, um die wichtige Arbeit insbesondere der etablierten Beratungsprojekte abzusichern.
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